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Grimma – Die Perle des Muldentals
Die Kreisstadt Grimma liegt keine 20 km südöstlich von Leipzig. Die Stadt zeichnet sich durch einen der größten und sehenswertesten historischen Stadtkerne Sachsens aus. Die mehr als 400 Meter lange Stadtmauer mit ihren zierlichen Häusern beschützt 26 prächtige Bauten aus fünf Stilepochen.
Dazu gehören unter anderem das berühmte Rathaus mit dem markanten Renaissancegiebel am Marktplatz und die frühgotische Frauenkirche aus den Jahren 1230-40. Am Muldeufer findet man das ehemalige Augustinerkloster, welches heute ein Gymnasium ist, und deren noch erhaltene gotische Klosterkirche. Beide zusammen bilden ein sehr eindrucksvolles Ensemble.
Seit mindestens 1200 existiert das Grimmaer Schloss, wo 1443 Herzog Albrecht der Beherzte geboren wurde. Dieser war Begründer der Herrscherlinie der Albertiner, die Sachsen bis 1918 regierten. Seit 2013 dient es als Justizzentrum.
Sehenswert ist auch die barocke Muldebrücke oder auch Pöppelmannbrücke. Gebaut wurde sie im Jahr 1719 nach Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann. Leider wurde die Brücke beim Jahrhunderthochwasser 2002 so stark beschädigt, dass sie nun weitgehend ein Neubau ist. Am südlichen Ende von Grimma befindet sich die markante 80 Meter lange Hängebrücke.
Ein weiteres bedeutendes Bauwerk ist das Göschenhaus in Grimma-Hohnstädt. Es war der Landsitz des Leipziger Verlegers Georg Joachim Göschen, der die Werke von Goethe, Schiller, Klopstock und Wieland herausbrachte. Einige Zimmer des Hauses sind im Stil des 19. Jahrhunderts eingerichtet, zum Teil mit dem originalen Hausrat der Familie Göschen. Ein Freund Göschens war Johann Gottfried Seume, der 1801 von Grimma zu Fuß nach Sizilien reiste. Eine Seume-Gedenkstätte befindet sich neben dem Göschens Gut und ganz in der Nähe der Seumepark.
Kurze Info für unternehmungsfreudige Besucher:
Wandern: Lutherweg entlang der Mulde, flussaufwärts zur Klosterruine Nimbschen (3 km) und Colditz (22 km) oder flussabwärts nach Trebsen (14 km) sowie weitere markierten Wanderwege in der Umgebung von Grimma.
Radfahren: Mulde-Radweg flussabwärts nach Wurzen (Ringelnatz-Stadt, 20 km) oder flussaufwärts nach Colditz (17 km). Der asphaltierte Muldentalbahn-Radweg führt auf der anderen Muldenseite auf einer ehemaligen Bahnlinie nach Wurzen. Auf der Parthe-Mulde-Radroute kommt man nach Naunhof (15 km) oder sogar bis nach Leipzig (knapp 60 km).
Auch zu Wasser kann mit der Muldenschifffahrt die herrliche Muldenlandschaft mit ihren Auen und Wäldern entdeckt werden.
